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Siebter Tag - von Talinn (Estland) über Helsinki nach Porvoo (Finnland)

Noch liegt der Hafen im Nebel

Der Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen verhieß einen schönen Tag. Noch lag alles im Nebel, aber der blaue Himmel dahinter zeichnete sich schon klar ab.
Frühstück gab es in der Jugendherberge keines und so planten wir, nachdem wir erst am Hafen unsere Tickets geholt haben, einen Rundgang durch das historische Stadtzentrum. Dabei würde sich bestimmt etwas Essbares finden lassen.

Das Hafen-Terminal

Wir fuhren also zuerst zum Fährhafen Terminal C und suchten uns dort im Verwaltungsgebäude die Ticketausgabe. Alles verlief reibungslos. Die Tickets lagen bereit und mussten nur noch bezahlt werden. Einchecken konnten wir ab 12 Uhr. Wir hatten also noch fast drei Stunden Zeit die Stadt zuerkunden.

Die historischen Altstadt liegt in unmittelbarer Nähe vom Hafen und nach wenigen Fahrminuten waren wir bereits mitten drinnen. Wir suchten uns allerdings recht schnell einen zentralen Parkplatz für unsere Motorräder, um weiter zu Fuß durch die Altstadt zulaufen.
So viele schöne mittelalterlichen Straßen und Gassen besitzt Talinn, dass man einfach stundenlang herumlaufen könnte. Prächtig restaurierte Renaissance-Fassaden geben einen Eindruck von der großen Vergangenheit und dem enormen Reichtum, den diese Stadt durch Zugehörigkeit zur Hanse innehatte.

Da noch ein wenig Zeit bis zum Einchecken am Fährenterminal war, gingen wir noch einmal in die Altstadt, um ein Wasser oder Cola zu trinken und dem riesigen Gewimmel an Touristen zu zusehen. Es erstaunte uns, wieviel deutsche Touristen, die wir an den in deutsch geführten Stadtführungen erkannten, sich in Talinn aufhielten. Aber auch viele andere Nationen konnte man anhand der Sprache ausmachen.
Wir verließen die Altstadt mit der Absicht, dass wir bestimmt in unserem Leben noch einmal nach Talinn kommen werden. So fuhren wir zum Hafen und hielten vor der Auffahrt zur Fähre. Bis wir an die Reihe kamen verging aber bestimmt noch eine halbe Stunde, da zuerst der Güterverkehr verladen wurde.
Hier im Hafen entdeckten wir das Wunder der vielen deutschen Touristen. Das Traumschiff "Aida" lag im Hafen und ihre bestimmt 1000 Passagiere befanden sich anscheinend auf Landgang in der Stadt.

So gingen wir auf das oberste Deck um dem Auslaufen der Fähre beizuwohnen. Die Überfahrt betrug dreidreiviertel Stunden. Nachdem wir im Schiffs-Supermarkt uns mit Bierdosen und einigen Knabbersachen versorgt hatten, nutzten wir die meiste Zeit der Überfahrt zur Erholung und hielten ein kleines Schläfchen auf den Sitzelementen der schiffseigenen Discothek, die bei der kurzen Überfahrt nicht genutzt wurde.

Einfahrt in den Hafen von Helsinki

So kamen wir erholt und ausgeruht am späten Nachmittag in Helsinki an. Schon die Einfahrt in den Hafen war äußerst sehenswert. Wir fuhren vom Schiff und nach der kurzen Ausweiskontrolle wir wir auch schon in der Stadt. Leider fehlte uns die Zeit, eine größere Besichtigungstour durch Helsinki zu machen. Aber das werden wir beim nächsten Besuch, den wir fest planen, nachholen.
Helsinki ist eine faszinierde Stadt die erst 450 Jahre alt ist und seit 1917 die Hauptstadt des souveränen Staates Suomi/Finnland. Früher war Finnland entweder von den Schweden annektiert oder Teil des russischen Reiches.
Der eigentliche Stadtkern von Helsinki ist recht klein, gewohnt wird in unzähligen kleinen Wohnsiedlungen an den vielen Seen und Inseln der Schärenlandschaft, die durch die letzte Eiszeit entstand.

Achtung - Elchwechsel

Wir wollten eigentlich die Landstrasse 170 Richtung Kotka fahren, aber fanden nur den Weg über die Stadtautobahn. Wir fuhren so aus den Stadtbezirken heraus bis wir zu einer Abfahrt kamen, an der auch die Landstraße 170 ausgewiesen war. Wir verließen die Autobahn 7 und fuhren auf der parallel verlaufende Landstraße weiter und suchten nach einem Hotel. Zuerst versuchten wir es wieder in Richtung Helsinki, dann in die andere Richtung.
Unterwegs auf der Landstraße fanden wir ein interessantes Schild - und tolle Strassen durch eine schöne, abwechslungsreiche Landschaft.

Benzin teurer als in Deutschland

An einer Tankstelle erhielten wir den Hinweis, dass vor Porvoo ein Hotel zu finden wäre. An einer Kreuzung war dann der Weg zu dem Hotel "Haikko"ausgeschildert. Als wir nach ein paar Kilometern ankamen, entpuppte sich das Hotel als First-Class-Herberge, das Doppelzimmer für nur EUR 200,- pro Nacht, Einzelzimmer EUR 160,- also summa sumarum EUR 360,- für die Nacht! Das wollten wir unserer Reisekasse dann doch nicht zumuten. So fuhren wir nach Porvoo hinein, das nur ein paar Kilometer entfernt ist. Auch hier war weit und breit kein Hotel zu finden.

Das Motel-On-Line am nächsten Morgen

Endlich fanden wir eines im Stadtzentrum, aber leider gab es hier auch keine Dreibettzimmer - aber der Empfangschef verwies uns auf ein Heft, auch in deutscher Sprache, mit allen Touristinformationen. In diesem fanden wir dann das passende Hotel, das Motel-On-Line, etwa 2 Kilometer vor dem Ortseingang. Wir zahlten jeder EUR 27,- für die Übernachtung, mußten uns aber eilen mit dem Duschen und Umziehen, da es nur bis 21 Uhr dort etwas zu essen gab. Da es bei unserer Ankunft angefangen hatte zu regnen, wollten wir nicht noch einmal zurück in die Stadt fahren.
Wir bestellten hausgemachte Pizza und jeder ein Bier. Die Pizza schmeckte nicht wie gewohnt, aber doch ganz interessant. Dazu bekamen wir angemachte Rote Beete und eine große Schale gemischten Salat. Das alles für EUR 3,50. Das Bier kostete dafür EUR 3,- - also kein allzu billiges Vergnügen.
Nach dem Essen gingen wir auf unser Zimmer - wir hatten ja noch ein paar Bierdosen von der Fähre in den Taschen. So schliefen wir dann mit der nötigen Bettschwere recht schnell ein.

(gefahrene Tageskilometer: 118)

weiter am achten Tag

Unser genauer Tourenverlauf

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Unsere Tour 2006

verlief durch die Slowakei, quer durch die ukrainischen Waldkarpaten und durch die Maramures in Rumänien. Bericht lesen >>

Unsere Tour 2008

führte über Ungarn und Rumänien ans Schwarze Meer. Am Meer entlang über Bulgarien nach Istanbul. Mit der Fähre auf die Krim und zurück über Odessa, Moldawien und die ukrainischen Karpaten. Bericht lesen >>

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