Fünfter Tag - von der kurischen Nehrung nach Jurmala (Lettland)
Wir erwachten mit einem leichten Kater. Der vorherige Abend
blieb also nicht ganz ohne Spuren. Nach dem Duschen gingen wir zum
Frühstück. Die Chefin war auch schon wach. "Guten Morgen meine
Herren, ..." die Art wie sie das sagte war schon einzigartig und
wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben.
Wir zahlten noch unsere Zeche vom letzten Abend und stärkten uns
vor der Weiterfahrt.
Es waren nur noch ein paar Kilometer bis zur litauischen Grenze. Nachdem wir recht schnell die Ausreise-Prozedur erledigt hatten überquerten wir die Grenze nach Litauen (Lithuania) und zahlten auch hier Eintritt für die Nehrung. Erhielten dafür auch wieder ein kleinen Folder mit "Tourist-Informationen".
Die Straße verlief auch hier fast immer geradeaus. Sie unterschied sich nicht von der russischen Seite. Der erste größere Ort war Nida (Nidden). Man merkte schon an den Häusern, dass hier die EU Entwicklungshilfe geleistet hat, nicht zum Nachteil der Besucher. Alles war schön und ordentlich restauriert. Wir machten kurze Rast am Hafen.
Der nächste Ort war bereits Jouodkrante. Mit der Fähre ging es dann hinüber nach Klaipeda (Memel). Die Fährfahrt ist bereits im Nehrungseintrittspreis enthalten. Die Fahrt dauert nur etwa eine Viertelstunde.
Von Klaipeda fuhren wir über Palanga zur lettischen Grenze. Weiter ging es an der Ostsee lang nach Liepaja. Das Wetter war nicht besonders. Ständige Regenschauer machten das Fahren nicht gerade zur Highlight-Tour. Außerhalb der Ortschaften war die Landschaft recht langweilig und wir mußten aufpassen, in keinen Sekundenschlaf zu fallen. Nur die Tankstops ließen kurze Pausen der Entspannung zu.
Wir wollten auf alle Fälle bis nach Jurmala fahren, dem ehemaligen Zarenbad nahe bei Riga. Nach etwa 200 Kilometern durch das Landesinnere von Lettland kamen wir in Jurmala an, einer Stadt mit einer Länge von -zig Kilometern, die kein Ende zu nehmen schien. Erst mit Hilfe eines netten Mannes, den wir am Straßenrand ansprachen und der in seinem nahen Büro eine Karte von Jurmala hatte, fanden wir den Weg zum Ostseebadbereich. Wir entschlossen uns in dem imposanten Holzgebäude, das als Hotel restauriert war, nach einer Unterkunft für uns drei zu fragen. Das war das Hotel der wachsendenden Preise. Wir bekamen den Preis von EUR 91,- genannt. Beim Bezahlen sollte das Zimmer bereits EUR 113,- kosten, warum auch immer. Man quartierte uns in einem Zweibettzimmer ein, in dem ein Klappzusatzbett stand, das sich aber, ohne das man Tisch und Stühle aus dem Zimmer räumt, nicht aufstellen ließ. Wir beschwerten uns an der Rezeption und eine Dame kam, die uns ein anderes, größeres Zimmer zuwies, hier mit einem Sessel, der sich zum Bett aufklappen ließ.
Wir beschlossen, nach dem wir uns geduscht und umgezogen hatten, in die Fußgängerzone zu laufen und uns den Touristenbezirk anzusehen. Jurmala ist sehr auf die russischen Touristen ausgelegt. So findet man auch Restaurants mit russischer Karte und russischen Speisen aber natürlich auch einer internationalen Küche. Das Essen nahmen wir aber dann doch in unserem Hotel ein. Der Brüller war es nicht und der Preis nicht wirklich der Leistung entsprechend. Der Vorteil aber war, das man von unserem Tisch einen guten Blick auf die Flaniermeile hatte und so die vorspazierenden Leute beobachten konnte.
Wir hofften, dass das Wetter sich am nächste Tag bessern würde und gingen schon recht früh schlafen.
(gefahrene Tageskilometer: 381)