Dritter Tag - Rundfahrt nach Gdansk und Malbork (Polen)
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, schien wieder die Sonne
und es versprach ein schöner Tag zu werden. Leider hatte sich
über Nacht mein Problem mit dem platten Reifen nicht von selber
erledigt. Da ich ADAC-Mitglied bin und selbstverständlich für
unsere Motorradtouren einen Auslandsschutzbrief besitze, rief ich
beim ADAC-Notfallservice an, die mir auch sofort zusagten, einen
polnischen Vertragspartner zuschicken. Der meldete sich auch
telefonisch wenig später und eine knappe Stunde später stand er
mit seinem Abschleppwagen auf dem Hotelparkplatz.
Abgeschleppt werden wollte ich nur, wenn es keine andere
Möglichkeit gegeben hätte. Er holte eine Flasche
Reifen-Reparaturschaum aus seinem Auto und füllte es in den
Reifen. Jetzt funktionierte es und der Reifen füllte sich mit
Luft. Der Servicepartner empfahl uns Richtung
Gdansk (Danzig) zu einem 24-Stunden-
Reifen-Service zu fahren und den Reifen dort reparieren zu lassen.
Wir verständigten uns in englisch, dass er leidlich sprach. Die
Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit war aber enorm.
So beschlossen wir nach Gdansk (Danzig)
zufahren und den Reifen reparieren zulassen, da wir nicht wußten,
wie lange die Luft im Reifen bleiben würde.
Auf dem Weg sah Walter einen Suzuki-Händler, der einen "Tag der
offenen Tür" hatte. Wir kehrten um und fragten, ob er uns
weiterhelfen könnten. Es war, wie gesagt, Sonntag und die
Werkstatt geschlossen. Der Inhaber rief aber seinen Mechaniker an
und fragte ihn, ob er kommen wolle um meinen Reifen zu reparieren.
Er kam und flickte meinen Schlauch, nach dem er den Hinterreifen
aus- und wieder einbaute. Eine weitere Hiobsbotschaft war der
Hinweis, dass meine Kette am Ende angekommen war und nach seinen
Erfahrung, noch vielleicht tausend bis zweitausend Kilometer halten
würde.
Da Vorderreifen, Hinterreifen und Kette schon vor der Fahrt nicht mehr die Besten waren, wollte ich alle drei nach der Fahrt gemeinsam wechseln lassen. Das war nicht wirklich klug und zukünftig werde ich es vor der Fahrt machen, egal ob die Verschleißteile noch die Fahrt halten könnten oder nicht!
Ich bezahlte die Arbeit und gab dem Mechaniker noch ein
Trinkgeld, da er ja wegen mir seinen Sonntag geopfert hatte. Es war
jetzt etwa 14 Uhr und ein sonniger Nachmittag lag vor uns.
Wir beschlossen über Gdansk (Danzig) nach
Malbork (Marienburg) zu fahren. Zuerst machten wir
Halt in der Altstadt von Gdansk, einer schöne
Stadt, die wohl im Krieg sehr gelitten hat. Die schönen, alten
Gebäude sind heutzutage wieder restauriert und erstrahlen im alten
Glanz. Das war das erste Highlight auf unserer Reise.
Bei so vielen tollen Motiven, die wir in Gdansk
aufgenommen haben, fällt die Wahl schwer, welche auf der
Internetseite abgebildet werden. Ich denke aber wir konnten so
einen kleinen Einblick vermitteln, was diese Stadt zu bieten
hat.
Durch die Stadt ging es weiter nach Malbork, der
Stadt mit der größten Deutschordens Burg in Polen.
Wir blicken auf 750
Jahre Geschichte, davon eine knapp 200jährige des Deutschen
Ordens. Die Marienburg war der Sitz des Hochmeisters des Ordens.
Die Burg ist eine gewaltige Anlage, ganz aus Ziegeln erbaut mit
einer wirklich beeindruckenden Größe.
Auf dem Rückweg nach Gdynia begann es leicht zu
nieseln. Auf der Schnellstrasse mußten wir dann durch einen
Platzregen fahren, der dafür sorgte, dass wir komplett durchnäßt
wurden. Zum Glück zog das Wetter mit seiner Haupt-Gewitterfront
schon über die Danzigerbucht, so dass wir nur noch durch das
zentimeterhohe Wasser an manchen Stellen fahren mussten.
Wir zogen im Hotel erst einmal trockene Sachen und und liefen zu
Fuß in die Stadt, da wir nicht schon wieder griechisch Essen
wollten. Wir gingen immer auf der Hauptstraße lang Richtung
Hafenanlage, um uns dort ein nettes Restaurant zu suchen.
Nach dem wir ein Restaurant gefunden hattenkehrten wir dort ein und ließen uns später mit dem Taxi heimfahren, da es wieder zu regen angefangen hatte.
Nach einem kleinen Schlaftrunk im Hotelzimmer fielen uns die Augen zu und recht schnell stellten sich die nächtlichen, monotonen Schnarchgeräusche ein.
(gefahrene Tageskilometer: 172)